Markus Müller
Karlsruhe-Rüppurr
Vegane Ernährung ist gesund, umweltfreundlich und schmeckt.
Man kann auch ohne Eier guten Kuchen backen!
Zum Beweis kommt hier ein Rezept von mir für einen Schokoladenkuchen.
Man sagte mir, er würde schmecken.
Also nicht nur mir. :-)

Falls sich jemand traut, ihn nachzubacken, würde mich natürlich Feedback interessieren.
Vielleicht hast du ja auch eine Idee, wie er noch besser wird ...

Hier ist eine kurze Rezept-Version zum Ausdrucken

Veganer Schoko­laden­kuchen

Zutaten:

Teil 1:
• 200 g Margarine
        (z.B. Bio-Alsan)
• 400 g Vollrohrzucker
        (z.B. Bio Mascobado aus dem Weltladen)
• 250 ml (kalter!) Sojadrink (auch "Sojamilch" genannt)
        (z.B. Sojadrink vom Bodensee aus dem Naturkostladen)
• 75 g Kokosraspel
        (z.B. aus Sri Lanka und fair gehandelt, gibt's im Weltladen)
• Abrieb der Schale einer ungespritzten Zitrone
  oder  
  geriebener Ingwer

Teil 2:
• 750 g Weizenvollkornmehl
        (hier kann man genausogut auch Dinkelvollkornmehl nehmen)
• 150 g Sojamehl (gibt's im Naturkostladen)
• 2 Beutel Backpulver
        (z.B. 2x20 g Weinstein-Backpulver aus dem Naturkostladen)
• 6 Messerspitzen geriebene Vanille
        (oder 2 Päckchen Vanillinzucker)
• 1 gestrichener Teelöffel Zimt
• 2 gestrichene Teelöffel Salz
• 100 g Kakaopulver, schwach entölt
        Dieser Kakao von São Tomé und Príncipe bzw. aus Kamerun schmeckt mir am besten.

Teil 3:
• 700 ml Sojadrink
• 2 kleine Äpfel, klein geschnitten
    oder     • 450 ml Sojadrink
• 2 Gläser Preiselbeeren (2x250 g)

Natürlich klappt der Kuchen auch mit gewöhnlichem Zucker, weißem Mehl, sowie alles vom Discounter. Er ist dann immer noch vegan. Aber leider nicht mehr so fair und nachhaltig.

Zuerst rühre ich die Zutaten von Teil 1 auf unterster Stufe des Rührgeräts. Die Margarine sollte vorher schon weich sein, dann geht es leichter. Den Sojadrink gebe ich erst nach und nach zu. Der Zucker löst sich nur langsam in der Milch, daher muss ich schon 10-15 Minuten rühren, bis es cremig wird und nicht mehr knirscht. Wenn der Sojadrink noch kühlschrankkalt ist, wird die Creme besser, sie bleibt dann fester und wird homogener.

Parallel rühre ich die trockenen Zutaten, also alles von Teil 2, in einer großen, zweiten Schüssel zusammen. Hier ist es wichtig, dass vor allem das Backpulver ganz gleichmäßig verteilt ist und alles schön locker und luftig ist. Das erreiche ich dadurch, dass ich die Mischung durchsiebe.

Jetzt ist es Zeit, den Backofen vorzuheizen auf 200°C und ein großes Backblech mit Backpapier zu belegen. Einfetten wäre eine Alternative, ist aber aufwändiger.

Nun gebe die aus Teil 1 entstandene Creme zur Mischung von Teil 2. Unter Rühren gebe ich dann nach und nach auch noch die Sojamilch von Teil 3 dazu. Hier zeigt sich nun, ob die Schüssel für die trockenen Zutaten groß genug gewählt war ;-) Nicht zu lange rühren, denn sobald das Backpulver feucht wird, beginnt CO2 frei zu werden. Das soll aber erst im Ofen passieren ... Ganz am Ende rühre ich noch die Apfelstückchen oder die Preiselbeeren drunter. Die Preiselbeeren sind ein Tipp von meiner Nachbarin grins. Sie machen den Kuchen saftiger.

Den Teig streiche ich flach auf das Backblech (bzw. aufs Backpapier) und schon geht es damit in den Ofen (der nun hoffentlich seine 200°C erreicht hat).

Nach 20 Minuten schalte ich den Ofen aus, nach weiteren 15 Minuten hole ich den Kuchen raus. Wenn ich den Ofen länger eingeschaltet lassen würde, dann würde der Kuchen schon bald anfangen, schwarz zu werden und/oder verbrannt zu riechen. Das muss man einfach ausprobieren, die verschiedenen Öfen backen unterschiedlich. Wenn man mit Umluft bäckt, gelten sowieso niedrigere Temperaturen. Ich backe mit Ober-/Unterhitze im Elektroherd. Mit der oft angepriesenen Stäbchenmethode zum Testen, ob der Kuchen durch ist, hatte ich bislang wenig Erfolg. Besser geklappt hat bei mir, die Zutaten und Zeiten genau abzumessen und einzuhalten. Da ich immer mit dem gleichen Ofen backe, bekomme ich dann auch immer gleich gute Ergebnisse.

Was kann schief gehen?
Viele meiner Versuche auf dem Weg zu diesem Rezept waren nicht optimal. Der Kuchen ging nicht auf, oder fiel gegen Ende der Backzeit oder nach dem Herausnehmen wieder zusammen und wurde innen speckig. Nicht dass er dann nicht mehr schmecken würde, aber in unserem Kulturkreis wird solcher Kuchen als misslungen betrachtet.   ;-)

Als Ursachen habe ich herausgefunden:

So, inzwischen ist die Backzeit rum, der Kuchen rausgenommen, umgedreht, Backpapier entfernt, wieder zurückgedreht und liegt auf einem Kuchengitter, so dass er auch nach unten hin abkühlen und ausdampfen kann.

Nun bekommt er noch eine Schokoladen-Kokos-Haube:

Nach der Anleitung auf der Packung zerkleinere ich

• 200 g Zartbitter-Kuvertüre,

schmelze sie im heißen Wasserbad, kühle sie unter Rühren bis zum Erstarren im Eiswasserbad ab, und erwärme sie wieder bis sie gerade wieder glatt geschmolzen ist. Diese Schokolade verteile ich mit einem Esslöffel gleichmäßig auf dem Kuchen und streue anschließend noch so

• viele Kokosraspel

drüber, bis sie nicht mehr in der noch weichen Schokolade versinken. Erinnert irgendwie an weiße Weihnachten, schmeckt aber auch im Sommer lecker.

Guten Appetit!


Kurz und knackig: Druckversion